Bei dieser Brandschutzübung nahm das Kommando eine Aufteilung der Mannschaft auf Zugsebene (Zug 1 und Zug 2) vor. Anhand der großen Anzahl an Teilnehmern lässt sich ableiten, dass dieses Vorgehen sehr gut von den Kameraden angenommen wurde. Zusätzlich diente diese Übung als Vorbereitung für das Training im Sicherheitszentrum Tulln.
Felix erklärte, welche Ausrüstungsgegenstände bei einem Innenangriff mit Atemschutz erforderlich sind. Hierbei handelt es sich um nachfolgendes Equipment:
- Funkgeräte zur Kommunikation zwischen Atemschutzführer und Einsatzleiter / Gruppenkommandant
- Taschenlampe je Atemschutzträger
- Wärmebildkamera zur Personensuche oder Lokalisierung des Brandherdes
- Hohlstrahlrohr für:
- starke Kühlwirkung durch schnelles Verdampfen der vielen kleinen Wassertropfen = geringer Wasserschaden
- Niederschlagen giftiger Dämpfe und Gase
- Schutz der Einsatzkräfte durch den Wasserschleier vor Wärme und Rauch
- C-Schläuche mit abgerundeten Kupplungen, um das leichtere Vorbeirutschen an Hindernissen wie Stufen, Ecken zu ermöglichen
- Rettungsaxt / Halligan Tool zur Türöffnung oder zur Erweiterung des Suchradius
- Rettungsleine
- Klemmbrett für die Überwachung der Atemschutzträger
- Fluchthaube / Rettungshaube mit Luftversorgungsmöglichkeit über den Atemschutz
- Bandschlaufe mit Karabiner
Die Übungsannahme lautete: Brand in der Küche des Feuerwehrhauses, vermutlich eine vermisste Person
Im Anschluss rüstete sich ein Atemschutztrupp für den Innenangriff aus. Da die Taktik und das Vorgehen beim Innenangriff im Vordergrund stand, wurde auf die Nutzung beziehungsweise auf das Anlegen der Atemschutzmasken verzichtet.
Während der Atemschutztrupp sich ausrüstete, begann die restliche Mannschaft mit der Herstellung der Löschleitung ausgehend vom TLF. Als Faustformel zur Berechnung der benötigten Länge für einen Innenangriff kann von der Breite des Gebäudes plus der Höhe des Gebäudes ausgegangen werden.
Eingesetzt wurde 1x B-Schlauch, ein Verteiler und 3 x C-Schläuche (2 x 20 m und 1x 15 m) einen C-Schlauch beim Verteiler als Reserve und ein Holstrahlrohr. Die C-Schläuche wurden in Buchten parallel zur Hausfront verlegt. Beim Befehl „Wasser marsch“ wurden die Schläuche anstelle von Wasser mit Druckluft gefüllt.
Vor Übergabe des Hohlstrahlrohres an den Atemschutz-Truppführer erfolgte eine Kontrolle der Wasserversorgung.
Im nächsten Schritt wurde das Vorgehen bei der Türöffnung besprochen und praktisch geübt. (siehe Video)
Nach der Öffnung der Türe drang der Atemschutztrupp in den 1. Stock vor.
Im ersten Stock tastete sich der Atemschutztrupp entlang der Wand in Richtung Tür vor. Beim Öffnen der Türe wurde ident wie bei der Öffnung der Eingangstüre vorgegangen. An dieser Stelle wurde die Wärmebildkamera eingesetzt um eine mögliche verunfallte Person zu finden. Gefunden wurde der Dummy, welcher im Anschluss aus dem Raum gebracht wurde. Beim Rückzug ist darauf zu achten, dass die Schlauchleitung zwischen den beiden Beinen verbleibt. Auf diese Weise ist ein gesicherter Rückzug durch verrauchte oder dunkle Räume möglich.
Nach der Bergung des Dummies, erfolgte das weitere Vordringen in Richtung dem Brandherd in der Küche. (Siehe Video)
Hier war der Angriffstrupp erneut mit einer Türöffnung konfrontiert. Ergänzend wurde die Schutzmöglichkeit des Atemschutztrupps bei einem Backdraft besprochen und vorgezeigt.
Abschließend wurde das Schlauchmanagement und die Befestigungsmöglichkeit des Schlauches im Stiegenhaus besprochen.